“Best Practice Guide” zu den DFG-Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten (German)

Hinweis: Bei diesem Dokument handelt es sich lediglich um Empfehlungen, die aus dem DataWiz Projekt hervorgegangen sind. Es hat keine rechtliche Bindung und wurde unabhängig von der Deutschen Forschungsgemeinschaft basierend auf deren Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten erstellt.

Version: Draft 0.1/July 2017

Please cite as: DataWiz (2017): “Best Practice Guide” zu den DFG-Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten. Version Draft 0.1. Available: https://datawiz.zpid.de/index.php/tools-and-resources/best-practice-guide-zu-den-dfg-leitlinien-zum-umgang-mit-forschungsdaten-german/

Empfehlungen

Folgende Überlegungen sollten bei der Projektplanung und Antragstellung einfließen und bei der Antragstellung in Abschnitt 2.4 Umgang mit den im Projekt erzielten Forschungsdaten festgehalten werden (siehe Leitfaden für die Antragstellung):

Welche Daten werden erzeugt/ausgewertet?

  • Werden Daten selbst erhoben oder werden existierende Datenbestände nachgenutzt?
  • Welche Datentypen werden erzeugt? Wie werden Daten erhoben? (z.B. Online-Erhebung, MRI Daten, EEG-Daten)

Welche fachspezifischen Überlegungen zur Qualitätssicherung gibt es?

  • Befolgung disziplinspezifischer Standards, z.B.
    • Orientierung an den DGPs-Empfehlungen zum Umgang mit Forschungsdaten
    • Vorliegen datenspezifischer Standards, die relevant sind (z.B. MRI)
    • Einhaltung von Open Science Praktiken wie die Präregistrierung von Hypothesen (unter Angabe der Plattform z.B. OSF)
  • ggf. Verweis auf Werkzeuge/Unterstützungsangebote, die zur Umsetzung eines hochwertigen Datenmanagements genutzt werden
    • z.B. Einsatz des Assistenzsystems DataWiz zur frühzeitigen Integration eines Best Practice Data Management
    • Rückgriff auf Ressourcen oder Beratungsangebote zum Umgang mit Forschungsdaten z.B. PsychData, GESIS

Welche Rechtlichen und Ethischen Aspekte sind zu beachten?

  • Werden personenbezogene Daten erfasst, verarbeitet? Fallen diese Daten unter besondere Arten personenbezogener Daten nach BDSG?
    • Beschreibung des Umgangs mit den besonderen Erfordernissen an das Forschungsdatenmanagement durch das Vorliegen personenbezogener Daten (z.B. lokal getrennte Speicherung von Kontaktdaten und Forschungsdaten)
  • Bei Neuerhebung von Daten:
    • Passus zur Bereitstellung der Forschungsdaten in Einwilligungserklärung aufnehmen
    • ggf. Ethikvotum einholen (weitere Information hierzu im FAQ der DFG)
      • Ethikvotum dem Antrag beifügen
  • Vorliegen von Hinderungsgründen, die die Bereitstellung der Daten untersagen:
    • Übertragung ausschließlicher Nutzungsrechte von Forschungsdaten an Verlage (betrifft z.B. Normierungsdatensätze bei einer Entwicklung von Messinstrumenten)
    • Bei einer Nachnutzung von Daten: Liegt eine Vereinbarung vor, die die Veröffentlichung der Daten untersagt?
    • Personenbezug nicht entfernbar (genetische Daten, klinische Daten)
      • ggf. Prüfen, ob Bereitstellung eines anonymisierten Teildatensatzes sinnvoll ist

Bereitstellung von Forschungsdaten (In welcher Weise können die Daten zur Verfügung gestellt werden?)

  • Wenn Hinderungsgründe vorliegen (unter rechtlichen und ethischen Aspekten auszuführen), wird die geplante Archivierung der Daten beschrieben:
    • Archivierung für mindestens 10 Jahre zusichern
    • Möglichkeit der Nutzung institutioneller Infrastrukturen prüfen und ggf. darauf hinweisen
  • Wenn keine Hinderungsgründe vorliegen, wird der Plan zur Bereitstellung der Daten in einem Repositorium beschreiben:
    • Zeitpunkt der Datenveröffentlichung spezifizieren:
    • Art der bereitgestellten Daten charakterisieren
      • z.B. Rohdaten, anonymisierte Daten, aggregierte Daten
    • Geeignetes Repositorium wählen und Wahl ggf. begründen
      • z.B. Disziplinspezifität, Erfordernisse der Daten, Einschränkung des Datenzugangs notwendig, Datenmenge
      • z.B. Mit PsychData bietet das Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation eine Plattform zur Bereitstellung psychologischer Forschungsdaten, die durch den Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten akkreditiert wurde. Das von PsychData verwendete Metadatenschema wird den besonderen fachspezifischen Anforderungen an die Dokumentation psychologischer Forschungsdaten gerecht.
    • Hinweis: Kosten, die für die Aufbereitung der Daten zur Nachnutzung oder deren Bereitstellung anfallen, können mitbeantragt werden

Weitere Informationen

Hartig, Katja; Soßna, Volker: Forschungsdatenmanagement in DFG-Anträgen : Was kann, was soll, was muss beschrieben werden? Ergebnisse des Workshops VI im Rahmen der Jahrestagung der Forschungs- und Technologiereferent/innen 2016 am 18./19. Februar in Potsdam. – Hannover : Institutionelles Repositorium der Leibniz Universität Hannover, 2016. DOI: https://doi.org/10.15488/262